Ist es gutes Marketing oder ist technisch doch etwas dran, das man als „einziger“ Hersteller, nennen wir ihn ABC, etwas geschafft hat, was andere Hersteller nicht erreichen können? Wir sehen es gerade nur als Marketing und versuchen mal etwas den Hintergrund zu erklären, klar helfen tolle Videos im Verkauf, aber es erzeugt auch Erwartungen die am Ende nicht erfüllt werden können. Jeder der schon mal ein ABC-Modul in der Hand gehabt hat, sieht keinen Unterscheid – kein Unterschied im Aufbau der Module, keine weitere Technik aus „Optimierern“ oder weitere Systeme die ein Versprechen geben könnten, wir sind besser als die anderen, wir haben das was andere nicht haben. Es haben andere auch, nur reden die vielleicht nicht so drüber. Denn alle Hersteller mit Rückseiten-kontaktieren Zellen verwenden genau den selben Aufbau und es gibt nur minimale Unterschiede. Wir wollen es hier mal versuchen zu erklären.
Bei ABC ist die Schwachlichtoptimierung kein eigenständiges, innovatives „Bauteil“ der Zelle, sondern vielmehr das Ergebnis einer konsequenten Selektion und Optimierung bereits vorhandener Solarzellentechnologie. Das bedeutet: Die Zellen werden nach Produktion sorgfältig nach elektrischen Parametern und insbesondere nach ihrem Verhalten bei niedrigen Lichtintensitäten geprüft und sortiert. Nur die besten Zellen, die bereits von Natur aus unter Schwachlichtbedingungen gute Leistungen zeigen – etwa durch hohe Kristallreinheit, geringe Defekte und eine optimierte Dotierung –, werden für schwachlicht-optimierte Module weiterverwendet. Die Schwachlichtoptimierung basiert hierbei also auf der strengen Qualitätsselektion, nicht auf einer eigenen technischen Neuentwicklung.
Ein zentraler Gesichtspunkt ist hierbei die Durchbruchspannung einer Solarzelle. Die Durchbruchspannung ist jene Spannung, ab der ein plötzlicher Anstieg des Stroms durch die Solarzelle (bzw. die Diode) auftritt, meist bei starker Rückwärtsbelastung. In der Praxis prüft man die Durchbruchspannung zur Detektion sogenannter Shuntzellen – also Zellen mit einem unerwünscht niedrigen Widerstand zwischen Vorder- und Rückseite, die Stromverluste und Hot-Spot-Effekte verursachen können. Zellen mit schlechter Sperrwirkung erreichen ihre Durchbruchspannung zu früh und werden daher schon während der Produktion aussortiert.
Die Optimierung des Schwachlichtverhaltens ist damit technisch eng an die Selektion von Zellen mit optimalen elektrischen Eigenschaften gekoppelt. Das bedeutet: In den Modulen finden sich keine speziell für Schwachlicht entwickelten „Zauber“-Technologien, sondern nur selektierte Zellen mit bekanntermaßen guten Kennwerten unter geringen Einstrahlungsbedingungen. Die Bandbreite der erreichbaren Durchbruchspannungen hängt dabei von Materialqualität und Zelltyp ab (meist zwischen 12V und 50V pro Zelle).
Durch diese konsequente Selektion und Qualitätsprüfung – u.a. mittels Messung der Durchbruchspannung – stellt ABC sicher, dass die verbauten Zellen auch bei schlechten Lichtverhältnissen effizient arbeiten. Die Schwachlichtoptimierung ist also weniger eine neue technische Lösung als vielmehr der Erfolg eines etablierten industriellen Selektionsprozesses.
Da man als immer die besten Zellen sortiert und selektiert sehen wir gerade bei den hohen Leistungsklassen auch einen höheren Preis gerechtfertigt, was passiert aber mit den aussortierten Zellen?