Nach über einem Jahrzehnt der Blockaden hat nun sogar die EU-Kommission mit Kommissionspräsidentin von der Leyen (CDU) verstanden, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien essentiell für Klimaschutz, Energiesicherheit und industrielle Entwicklung ist. Ein Milliarden Paket für den Green Deal soll nach ihrem Vorschlag in der kommenden Woche auf dem EU-Gipfel diskutiert werden.

Warum die EU-Kommission erst jetzt damit kommt, ist bezeichnend: Nicht die seit fast zwei Jahren massiv gestiegenen fossilen und atomaren Energiepreise, nicht die Klimakatastrophe, die seit Jahren größte Schäden verursacht, sondern die Förderprogramme der USA und Chinas für Erneuerbare Energien und andere Energiewende-Technologien machen der EU-Kommission gehörigen Druck. Von der Leyen hat offensichtlich jetzt erst verstanden, dass die Industrien der Zukunft eben nicht fossil und atomar sind, sondern, Solar, Wind, E-Mobilität, Speicher, Wärmepumpen und andere.  Noch um 2010 bis 2022 hatte die EU-Kommission in Verbindung mit der Bundesregierung unter ihrer Parteifreundin Kanzlerin Merkel die begonnene Industrierevolution mit dem Aufbau einer führenden Solarindustrie jäh beendet und nach China verjagt, um die alten Industrien um Atomkraft, Erdgas, Kohle und Erdöl vor der aufkeimenden Industrie der Erneuerbaren Energien zu „schützen“.

Heute scheinen sie verstanden zu haben, dass dies damals ein fundamentaler Fehler war. Wirklich? Ich habe meine Zweifel, dass sie tatsächlich daraus gelernt haben. Neben Erneuerbaren Energien und Speichern finden sich auch die Ziele des Ausbaus der CCS-Technologie wieder, welche ja nur das fossile Zeitalter mit all seinen Emissionen verlängert ebenso wie Wasserstoff aus Erdgas als eine neue endlose Brücke ins Solarzeitalter.

Nur wer konsequent auf 100% Erneuerbare Energien und keine Brückentechnologien setzt, hat verstanden worum es geht.

Von der Leyen könnte von den bayerischen und österreichischen Solarinitiativen lernen, was zu tun ist, um das alles entscheidende Klimaschutzziel – 100% Erneuerbare Energien – bis 2030 tatsächlich zu erreichen.

Diese waren es, die den Solarausbau in Bayern in den letzten 30 Jahren gepuscht und so eine hohe Solardichte geschaffen haben.

Beim 30. Jubiläumstreffen der bayerischen Solarinitiativen (ABSI) in Ebersberg bei München am 24./25. Februar könnte die Kommissionspräsidentin herausfinden, was man fördern muss und sie könnte erkennen, wie wichtig bürgerlichen Aktivitäten sind, statt ausschließlich Konzerninteressen zu bedienen. In Ebersberg gibt es keine Diskussionen oder gar Vorträge über CCS, Wasserstoff aus Erdgas, kleine und mittlere Nuklearreaktoren oder gar das Hirngespinst der Kernfusion. Stattdessen steht der Austausch über erfolgreiche Solar- und Windgemeinschaftsprojekte, über verwirklichte Bioenergie, Kleinwasserkraft und Geothermie, neue Speicherkonzepte, E-Mobilität und 100% Erneuerbare Energien Objekte im Fokus.

Die diesjährige Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen (ABSI) findet wieder in Präsenz statt – und zum 30. Jubiläum ist die Solarstadt Ebersberg Gastgeberin!

Am 24. und 25. Februar 2023 dreht sich im Alten Speicher in Ebersberg für zwei Tage alles um das Motto „DIE ENERGIE- UND KLIMAKRISE MEISTERN – MIT SONNE, WIND & CO. GEMEINSAM 100 % UNABHÄNGIG“.

Sich treffen, Informationen austauschen, netzwerken, interessante Vorträge anhören, neueste Trends und politische Entwicklungen diskutieren, vor allem aber die Energiewende in die Tat umsetzen – das sind die Ziele der ABSI-Tagung 2023! Es geht keineswegs nur um Solarthemen, sondern um alle Prozesse des ökologischen Umbaus der Energieversorgung einschließlich Wärme und Mobilität. Dabei werden Hürden und großen Herausforderungen auch nicht ausgespart. Es geht um eine kritische Bestandsaufnahme der Energiewende, um nachhaltige Energieerzeugung in Kommunen sowie um neue Hebel zur Beschleunigung.

Viele ehrenamtliche und überzeugte „Motoren der Energiewende“ stellen gemeinsam die ABSI 2023 in Ebersberg auf die Beine; interessante Sponsoren bringen technisches Knowhow und Informationen zu neuen Produkten und Systemen ein und helfen, die Veranstaltung zu finanzieren.

Einige ausgewählte Programmhighlights sind z. B. die Vorträge von Prof. Sören Schöbel-Rutschmann zur Gestaltung von Windenergie- und Solaranlagen in der Landschaft und von Bürgermeister Erwin Karg, der erläutert, wie die Gemeinde Fuchstal bis 2024 zum Energie-Selbstversorger wird. Hans-Josef Fell (Energy Watch Group) wird die Entwicklung der Erneuerbaren Energien global und national aufzeigen, Leonhard Probst (Fraunhofer ISE) die europäische Stromversorgung in Krisenzeiten anhand der Energy-Charts erläutern. Einen Auftritt von Hans Well & Wellbappn gibt es am Freitagabend als Rahmenprogramm.

Das komplette Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie bei der Arbeitsgemeinschaft bayerischer Solar-Initiativen.

Das 2-Tages-Ticket kostet 68 Euro, 1-Tages-Tickets sind jeweils für 48 Euro erhältlich. Im Ticketpreis ist die Verpflegung (Abendessen, Mittagessen, Kaffeepausen) enthalten.

Insgesamt 28 ReferentInnen werden vortragen, 24 Aussteller sind vor Ort – und endlich können wir uns wieder persönlich treffen. Lassen Sie sich die ABSI-Jahrestagung 2023 in Ebersberg nicht entgehen.

Hier finden Sie die Pioniere, die seit Jahrzehnten erfolgreich Bürgerenergieprojekte verwirklicht haben sowie junge Experten, die gerne ihre Erfahrung an alle weitergeben, die jetzt damit anfangen wollen ihr Dorf, Ihr Quartier, ihr Haus bis 2030 zu 100% mit Erneuerbaren Energien zu versorgen. Kommen aus Sie nach Ebersberg und nutzen Sie die Gelegenheit zum Austausch mit vielen engagierten Bürgerenergie Enthusiasten!

30. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen (ABSI)

24./25.02.2023

Alter Speicher, Ebersberg

Quelle: Read More