Wie können die Klimaziele erreicht werden? Wind- und Solarenergie alleine werden es nicht reißen. Der Weltenergierat fordert von der Bundesregierung deshalb mehr Engagement für grüne Kraftstoffe.
Der Kohleausstieg ist der Koalition ein klimapolitisches Anliegen. Doch die Energiewende will mehr, als nur die Elektrizitätserzeugung auf Wind-, Photovoltaik- und Biogasanlagen umzustellen. Das würde nicht reichen, um die Wirtschaft bis zum Jahre 2050 weitgehend CO2-neutral zu machen.
„Ambitionierte Klimaziele können nur erreicht werden, wenn erneuerbare Energie nicht nur direkt als Strom genutzt wird, sondern auch als Gas oder flüssiger Brennstoff speicherbar ist“, sagt Carsten Rolle von der deutschen Sektion des Weltenergierates, eines Zusammenschlusses von Energieunternehmen. Erneuerbarer Strom könnte so umgewandelt und zum Antrieb da genutzt werden, wo Batterien nicht reichen – bei Flugzeugen, Schiffen, schweren Lkw oder in der Industrie.
Die Techniken sind bekannt: die Wandlung von Strom in speicherbaren Wasserstoff, um damit Brennstoffzellen für den Elektroantrieb zu speisen oder um daraus mit wiederverwertetem CO2 „grünes“ Gas zu machen. Die Energiebranche nennt das „Power to X“, wobei das X für Formen grüner Stromumwandlung steht, wie Wasserstoff, Ammoniak, Methan, Diesel, Benzin oder Kerosin. Sie ersetzen konventionelle Brennstoffe aus Kohlenwasserstoff. Das hilft nicht nur dem Klima. Erprobte Motorentechnik könnte weitergenutzt werden, auch Infrastruktur wie Pipelines oder Tankstellen.