Dresden/Leipzig (dpa/sn) – Ein Gutachter des Weltklimarats aus Sachsen hat die Landesregierung für ihre Haltung beim Klimaschutz kritisiert. “Sachsen steht beim Klimaschutz auf der Bremse”, sagte der Leipziger Wissenschaftler Felix Ekardt am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Nach der Veröffentlichung des Klimarat-Berichts am Vortag, forderten auch die Grünen von der Landesregierung einen stärkeren Einsatz für den Klimaschutz. Das Wirtschaftsministerium in Dresden verwies unterdessen auf die laufende Arbeit der Braunkohlekommission.
Mit der Veröffentlichung des Sonderberichts hatten Wissenschaftler des Weltklimarats IPCC am Montag weltweit zu einem raschen Handeln gedrängt, um die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius zu stoppen. Ekardt, Leipziger Nachhaltigkeitsforscher und Vorsitzender des BUND Sachsen, war einer der tausenden Forscher, die einen Kommentar für den Bericht geschrieben hatten. Speziell für Sachsen fordert der 46-Jährige konsequentere Einschnitte bei der Energiegewinnung mit Braunkohle. “Es ist schon eine Frage, ob man als Landesregierung den Ausbau der Grube Nochten genehmigen muss.”
Gleichzeitig betote Ekardt: “Rein auf Landesebene kann man nicht komplett die Energieträger wechseln.” Nach der Veröffentlichung des Berichts des Weltklimarats wünscht er sich deshalb von der Landesregierung in Dresden, Druck auf die Bundesregierung und auf EU-Ebene auszuüben. “Die rechtsverbindliche 1,5-Grad-Grenze aus dem Paris-Abkommen zwingt auch in der EU zu null fossilen Brennstoffen in 20 Jahren.”
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