Die Erdgaslobby hat Deutschland weiter voll im Griff – Hans-Josef Fell – Botschafter für 100% Erneuerbare Energien

Die Erdgaslobby hat Deutschland weiter voll im Griff

Die Erdgaslobby mit ihren großen Konzernen wie beispeilsweise BASF, Wintershall Dea, Uniper, RWE oder Total haben die EU und Deutschland in die starke Abhängigkeit russischer Energielieferungen gebracht. Zudem beförderte die Lobby dort den Niedergang der Erneuerbaren Energien und ist damit eine der Hauptschuldigen was die heute damit verbundenen Krisen – wie hohe Erdgaspreise, hohe Strompreise, Inflation, Kriegsfinanzierung Russlands, Erdaufheizung u.a. – betrifft.

Erdgas als die Ursache der Krisen wird als Lösung propagiert

Doch selbst in den durch sie ausgelösten Krisen beeinflussen die genannten Konzerne mit ungeheurer Lobbymacht auch jetzt wieder Politik auf allen Ebenen. Sie  erdreisten sich nun sogar Erdgas als Teil der Lösung darzustellen, obwohl die Probleme dadurch ja erst entstanden sind.

So kommt es, dass der Ausbau überdimensionierter LNG-Terminals in Deutschland weiter zunimmt, im Heizungsneubau weiterhin Erdgasheizungen dominieren und die Bundesregierung in diesem Jahr sogar noch den Neubau von großen Gaskraftwerken ausschreiben will.

Die Erdgaslobby täuscht in ihren Gesprächen und Werbekampagnen Politik und Öffentlichkeit und stellt Erdgas als Beitrag zum Klimaschutz dar. Dies tut sie, obwohl längst wissenschaftlich bewiesen ist, dass Erdgaskraftwerke oder Erdgasheizungen bis zu 30 Prozent mehr Klimagase ausstoßen als Kohlekraftwerke oder Erdölheizungen.

Zudem werden mit dem Einkauf von LNG und anderen Erdgaslieferungen aus Katar, Aserbaidschan, VAE und anderen autokratisch geführten Ländern korrupte Unrechtsregime finanziert.

Wie kann das sein, wo sich doch die Ampelregierungen Klimaschutz und Ausbau der Erneuerbare Energien auf die Fahnen geschrieben haben?

Neue Studie von Lobbycontrol deckt Lobbymacht der Erdgaskonzerne auf

Der gemeinnützige Verein Lobbycontrol hat in einer umfangreichen neuen Studie die ungeheuerliche Lobbymacht der Erdgaswirtschaft in Deutschland aufgedeckt: „Die Gasindustrie gab 2021 laut Lobbyregister rund 40 Millionen Euro für Lobbyarbeit aus und beschäftigte 426 Lobbyist:innen. Hinzu kommen weitere Millionensummen aus der gasverbrauchenden Industrie, so hatte allein BASF Lobbyausgaben in Höhe von 3,8 Millionen. Die drei größten Umweltverbände hingegen, die sich dem Ausstieg aus dem fossilen Energieträger Gas widmen, geben zusammen nur 1,5 Millionen Euro für ihre Lobbyarbeit aus.

So heißt es weiter im neuen Gutachten von Lobbycontrol:

„Mit hohen Gehältern lockt die Gasindustrie ehemalige Spitzenpolitiker:innen in ihre Lobbyabteilungen. Bei unseren Recherchen haben wir über 30 ehemalige Politiker:innen zusammengetragen, die als Schlüsselfiguren für die Gaslobby dienten und dienen – und das ist sicherlich keine abschließende Liste. Bekannte Namen neben Gerhard Schröder sind z.B. Kerstin Andreae, die ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen. Sie führt nun den BDEW an und hat einen guten Draht ins grün geführte Wirtschaftsministerium. … Während die Russland-Netzwerke derzeit weitgehend stillgelegt sind, wirken andere auch in der Ampelregierung fort. Unsere Recherchen zeigen: Von Dezember 2021 bis September 2022 trafen sich Vertreter:innen der großen Gaskonzerne im Durchschnitt einmal täglich mit Spitzenpolitiker:innen der Bundesregierung.“

Dieser Lobbyeinfluss der Erdgaswirtschaft ist auch deshalb verheerend, weil viele der im Erdgasgeschäft tätigen Unternehmen gleichzeitig auch Geschäfte mit Erdöl machen oder Kohle- und Kernkraftwerke betreiben, sowie umwelt- und klimaschädliche Chemieprodukte (hergestellt aus Erdgas oder Erdöl, wie Pestizide, Düngemittel oder Plastik) produzieren. Mit Sicherheit bedienen sie in ihren Lobbygesprächen auch ihre anderen fossilen und atomaren Interessen.

Unbeirrt von allen Skandalen und Veröffentlichungen treiben die Lobbyisten ihre Anti-Klimaschutz-Kampagnen weiter. Umfangreiche Untersuchungen dazu gibt es schon länger, wie die Bücher von Anja Baisch: Fossile Strategien oder Die Klimaschmutzlobby von Susanne Götze und Annika Joeres.

Erdgas- und Erdölstaaten wie Katar und Aserbaidschan können dank unserer Energiekäufe lobbyieren und korrumpieren

Staatsanwälte sind längst am ermitteln von Korruptionsskandalen, die vor allem von Ölscheich-Ländern wie Katar ausgehen, so auch die Korruptionsaffäre um die ehemalige griechische Vizepräsidentin im EU-Parlament, Eva Kaili, mit vermutlichen Bestechungsmillionen aus Katar.

Dank des ertragreichen Erdöl- und Erdgasexports verfügt Katar über sehr viel Geld. Im Staatsfonds „Qatar Investment Authority“ liegen mehrere hundert Milliarden US-Dollar.

Auch der Öl- und Erdgasstaat Aserbaidschan korrumpiert deutsche Politiker für seine Interessen, wie die staatlichen Ermittlungen um die Aserbaidschan Gruppe um Ex-Bundestagsabgeordneten Eduard Lintner (CDU) vermuten lassen. Im Zuge dessen fällt immer wieder der Name des früheren CDU-Staatssekretärs Thomas Bareiß, der auch jetzt wieder im aktuellen Bericht von Lobbycontrol auftaucht.

In Zusammenhang mit Aserbaidschan fallen auch Aktivitäten von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen auf. So war sie bei der Vertragsunterzeichnung für neue Erdgaslieferverträge oder eine neue Stromtrasse aus Aserbaidschan in die EU persönlich anwesend.

Bei der Pressekonferenz zum Kaili Skandal hingegen verhielt sie sich besonders zugeknöpft und nicht sehr auskunftsfreudig.

Manche vermuten, dass von der Leyen wohl deshalb so mitteilungsarm war, weil sie selbst Ermittlungen bezüglich ihrer SMS an den Pfizer-CEO zu einem 1,8 Milliarden EU-Deal über Impfdosen fürchtet.

Nachdem das EU-Parlament nach der Kaili Verhaftung zunächst starke Kontrollen und Selbstverpflichtungen gegenüber Korruption einführen wollte, lies es nun Pfizer als Lobbyisten wieder zu, obwohl sich Albert Bourla, der CEO von Pfizer, zweimal geweigert hat, vor dem Europäischen Parlament auszusagen und so die Aufbereitung des Pfizer- EU Impfdosendeal behinderte. Auch von der Leyen will hierzu nicht zum EU-Ausschuss gehen.

Transparenz und Antikorruptionspolitik sehen wahrlich anders aus.

Lobbyismus, Korruption, Desinformation sowie Leugnung des Klimawandels sind schon jahrzehntelang die Methoden der fossilen und atomaren Wirtschaft

Korruption, Lobbyismus, Leugnen der Klimawandelwissenschaft, Kampagnen pro Erdgas, Erdöl, Kohle oder Atomkraft sowie gegen Erneuerbare Energien sind seit Jahrzehnten die großen Aktivitäten der Energiekonzerne. Erst allmählich kommt Licht in das Dunkel der üblen Machenschaften, die die Welt auf den „Highway in die Klimahölle“ gebracht haben, wie es UN-Generalsekretär Antonio Guterres treffend beschrieben hat.

Ein neues Buch des Wissenschaftlernetzwerkes CSSN, das weltweit mit universitärer Forschung den Klimaschmutzlobbyismus erforscht, ist gerade erschienen und sehr empfehlenswert für alle, die wissen wollen, warum die Welt nicht zum Klimaschutz findet.

Solange sich Politik und Medien nicht freimachen von der Lobbymacht der fossil-atomaren Konzerne, wird es keinen wirklichen Klimaschutz auf der Erde geben. Dies gilt auch für die deutsche Regierung unter der Ampel …

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Die Erdgaslobby hat Deutschland weiter voll im Griff – Hans-Josef Fell

Die Erdgaslobby hat Deutschland weiter voll im Griff Die Erdgaslobby mit ihren großen Konzernen wie beispeilsweise BASF, Wintershall Dea, Uniper, RWE oder Total haben die EU und Deutschland in die starke Abhängigkeit russischer Energielieferungen gebracht. Zudem beförderte die Lobby dort den Niedergang der Erneuerbaren Energien und ist damit eine der Hauptschuldigen was die heute damit verbundenen Krisen – wie hohe Erdgaspreise, hohe Strompreise, Inflation, Kriegsfinanzierung Russlands, Erdaufheizung u.a. – betrifft. Erdgas als die Ursache der Krisen wird als Lösung propagiert Doch selbst in den durch sie ausgelösten Krisen beeinflussen die genannten Konzerne mit ungeheurer Lobbymacht auch jetzt wieder Politik auf…

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Südafrika hat den nationalen Notstand wegen Strom-Blackouts ausgerufen – Ergebnis einer jahrzehntelangen Politik für Kohle und Atom – Hans-Josef Fell – Botschafter für 100% Erneuerbare Energien

In Südafrika wurde von der Regierung kürzlich der nationale Notstand ausgerufen. Schon seit vielen Jahren nehmen dort permanent Stromausfälle an Häufigkeit und Länge zu.

Der südafrikanische Stromkonzern Eskom ist nicht mehr in der Lage die Stromversorgung aufrecht zu erhalten. Bis zu 10 Stunden am Tag wird der Strom abgeschaltet. Eskom ist mit 21 Milliarden Euro verschuldet.

Hauptgrund hierfür ist, dass sich der Stromkonzern seit Jahrzehnten auf zentrale Großkraftwerke verließ. Besonders auf die in Südafrika reichlich vorhandene Kohle. Zudem hat Eskom Milliarden in den Sand gesetzt, da der Konzern auf Atomkraftwerke des Typs Hochtemperaturreaktor (HTR), also Thorium-Hochtemperatur-Reaktoren (THTR), zählte.

Gerade in meiner Zeit als forschungspolitischer Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion wurde ich nach dem rot-grünen Atomausstieg im Jahre 2000 oft von Forschern – z.B. aus Jülich oder von Managern von Energiekonzernen – kritisiert, dass dieser deutsche Atomausstieg falsch sei. Viele Länder hätten die Chancen erkannt und würden auf moderne Atomtechnik – eben den im deutschen Hamm-Uentrop gescheiterten Thorium-Hochtemperatur-Reaktor (THTR) – setzen. Darunter auch Südafrika. Bis zu tausend Leuten arbeiteten dort zeitweise am Hochtemperatur-Reaktor, 2009 sollte er in Betrieb gehen.

Die Botschaft war immer klar: Die Deutschen unter rot-grün seien dumm, selbst die Südafrikaner hätten die Chancen der modernen Atomenergie im Gegensatz zu den Grünen erkannt.

2009 scheiterten die Atompläne von Eskom und der Südafrikanischen Regierung kläglich.

Geblieben aber sind Eskom die Milliarden Schulden des „Atomabenteuers“, die die Investitionskraft des Energieversorgungsunternehmen in moderne Stromerzeugung bis heute massiv geschmälert haben.

Ein großer Lichtblick war damals die Region Kapstadt, welche ab 2010 ihren Fokus stark auf Erneuerbare Energien setzte. Vor allem die Kapstädter Ministerpräsidentin Helen Zille, eine Nachfahrin des Berliner Dichters Heinrich Zille, förderte die Erneuerbaren Energien sehr. Im Jahre 2012 setzten wir in unseren Gesprächen gemeinsam auf starke Aktivitäten für Solar- und Windenergie.

Doch die Zentralregierung Südafrikas verließ sich unter dem hoch korrupten Präsidenten Jacob Zuma nach dem Scheitern der Atomkraft nur noch auf Kohle und behinderte dadurch massiv die Erneuerbaren Energien-Ziele der Region Kapstadt. Die Weltbank „unterstützte“ dies mit Milliarden-Krediten für neue Kohlekraftwerke, welche die Verschuldung von Eskom nur noch weiter nach oben trieben.

Selbst hoch angesehene Firmen wie ABB oder McKinsey machten sich im südafrikanischen Kohle Korruptionsgeschäft die Finger schmutzig.

Windkraft und Solarenergie in diesem an Wind und Sonne reichen Landes wurde daher – trotz der Unterstützung von Helene Zille – massiv blockiert.

Längst hätte Südafrika eine kostengünstige und sichere Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien aufbauen können. Doch Korruption und internationale „Beratung“ für Atom und Kohle haben dies verhindert.

Nun befindet sich Südafrika im nationalen Notstand.

Unbelehrbar von solchen nationalen Katastrophen wie in Südafrika treiben auch heute noch starke Kräfte die Atomenergie nach vorne.

Insbesondere Bill Gates setzt mit seinem Milliarden Vermögen auf den THTR (Thorium-Hoch-Temperatur-Reaktor) und andere SMR (Small Modular Reactors) und lernt nicht aus den finanziellen Katastrophen, die diese seit über 50 Jahren gescheiterte Atomtechnologie schon verursacht hat. Und das nicht nur in Südafrika.

Wer genauer wissen will, wie chancenlos die neuen Reaktorkonzepte wirklich sind, möge den Artikel im Bulletin of the Atomic Science genau lesen.

Kohle und Atom haben Südafrika in den Ruin und den nationalen Energienotstand getrieben. Zusätzlich hat auch die südafrikanische Kohle einen erheblichen Anteil an der Erdaufheizung unter der die ganze Welt, aber insbesondere auch Südafrika, heute schon leidet.

Wann endlich begreifen die noch immer unbelehrbaren Atom- und Kohle-Fans, dass fossile und atomare Energien nur zu schlimmsten Desastern – wie aktuell in Südafrika –  führen?

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Südafrika hat den nationalen Notstand wegen Strom-Blackouts ausgerufen – Ergebnis einer jahrzehntelangen Politik für Kohle und Atom – Hans-Josef Fell

Südafrika hat den nationalen Notstand wegen Strom-Blackouts ausgerufen – Ergebnis einer jahrzehntelangen Politik für Kohle und Atom In Südafrika wurde von der Regierung kürzlich der nationale Notstand ausgerufen. Schon seit vielen Jahren nehmen dort permanent Stromausfälle an Häufigkeit und Länge zu. Der südafrikanische Stromkonzern Eskom ist nicht mehr in der Lage die Stromversorgung aufrecht zu erhalten. Bis zu 10 Stunden am Tag wird der Strom abgeschaltet. Eskom ist mit 21 Milliarden Euro verschuldet. Hauptgrund hierfür ist, dass sich der Stromkonzern seit Jahrzehnten auf zentrale Großkraftwerke verließ. Besonders auf die in Südafrika reichlich vorhandene Kohle. Zudem hat Eskom Milliarden in den…

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Ein Ölscheich wird nun auch noch Präsident der nächsten UN-Weltklimakonferenz in Dubai – Hans-Josef Fell – Botschafter für 100% Erneuerbare Energien

Die Weltgemeinschaft hat bisher komplett versagt, um Klimaschutz zu schaffen. Noch in den 90er Jahren wurde vor dem Überschreiten von 400 ppm CO2 Konzentration in der Atmosphäre als lebensgefährlich für die menschliche Zivilisation gewarnt. Zu diesem Zeitpunkt lag die CO2 Konzentration bereits bei ca. 360 ppm. Heute sind wir bei 420 ppm und tatsächlich haben die Wetterkatastrophen schon in etlichen Teilen der Welt katastrophale Ausmaße mit vielen Toten angenommen.

Wir nähern uns dem Überschreiten des Planeten in eine unbeherrschbare Heißzeit der Erde mit über 2°C Erderwärmung über dem vorindustriellen Niveau und dem damit verbundenen Ende jeglicher menschlicher Zivilisation.

Anfang der 70er Jahre habe ich selbst – genau wie viele andere, die es wissen wollten – von der drohenden Klimaaufheizung erfahren und sie ernst genommen. Die Weltgemeinschaft hat seit 1979 Klimakonferenzen organisiert. Aber alle Weltklimakonferenzen haben komplett versagt. Unbeirrt von den Beschlüssen zur Senkung der Klimagasemissionen auf der ersten UN-Klimakonferenz 1995, über das Inkrafttreten des Kyotoprotokoll 2005, bis hin zum viel gefeierten UN-Klimaabkommen in Paris 2015, sind die Treibhausgaskonzentrationen immer höher gestiegen. Diese Grafik zeigt das komplette Scheitern der Weltgemeinschaft.

Keine einzige Weltklimakonferenzen hat eine Trendumkehr bewirkt, im Gegenteil: Die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre sind immer weiter – auf heute untragbare 420 ppm – gestiegen.

Quelle der Grafik: Professor Mark Maslin (Twitter)

Das Einzige, was zur Rettung der Menschheit vor dem eigenen Suizid noch helfen kann, ist die Beendigung aller Treibhausgasemissionen bis 2030. Außerdem das gleichzeitige Reinigen der Erdatmosphäre von überschüssigem Kohlenstoff (Schaffung von Kohlenstoffsenken), so dass die CO2 Konzentration wieder in Richtung 330 ppm gesenkt werden.

Alle Konzepte dazu sind bekannt: 100% Erneuerbare Energien, eine emissionsfreie Kreislaufwirtschaft und eine kohlenstoffsenkende Land- und Forstwirtschaft.

Doch auch heute sind wir noch weit von einer Umsetzung dieser Pfade entfernt.

Die Ölkonzerne scheffeln massive Gewinne womit sie weiter in Erdöl und Erdgasförderung investieren

Statt Klimaschutz zu organisieren stärken die großen Energiekonzerne erbarmungslos ihre Geschäfte im fossilen Sektor und treiben damit die Menschheit komplett in den Ruin.

Die Gewinne der größten Ölkonzerne – und damit verbunden auch die Emissionen von fossilen Klimagiften – sind gerade im letzten Jahr auf Rekordniveau gestiegen:

Beispiele: ExxonMobile 55,7 Mrd.$; Shell 40 Mrd. $; Chevron 35.5 Mrd.$.

Energiekonzernen steigern mit diesen Rekordeinnahmen weiter massiv ihre Investitionen in die nächsten Förderungen von Erdöl, Erdgas und Kohle. Dies tun sie unbeirrt „im Angesichte des kommenden menschlichen Suizides“ – wie es UN Generalsekretär Guterres zu Recht nennt – und treiben so die irdische CO2-Konzentration immer weiter nach oben.

„Wasserstoff ready“ (H2-ready) heißt noch mindestens eine Dekade höchst klimaschädliches Erdgas

Der fossile Wasserstoffhype ist die neueste klimaschädliche Strategie der fossilen Konzerne und vieler Regierungen, wie auch der Deutschen.

Natürlich wird Grüner Wasserstoff – also Wasserstoff über Elektrolyse aus Solar- und Windstrom oder Wasserstoff aus Algen –  für ein 100% Erneuerbare Energien System als Speicheroption benötigt und muss schnell ausgebaut werden.

Aber unter dem Deckmantel Grüner Wasserstoff werden vor allem Wasserstoffprojekte geschaffen, die als Übergang auf fossilen Wasserstoff aus Erdgas und Kohle (vor allem in China) oder gar atomaren Wasserstoff setzen.

Meist sind es sogenannte Brückenstrategien: Bis irgendwann mal Grüner Wasserstoff ausreichend zur Verfügung stünde, müsste man erst die Wasserstoffinfrastruktur als solche vorbereiten. Dies nennt man dann „Wasserstoff ready“.

Es werden also massive Erdgas-Investitionen getätigt: in neue Erdgaskraftwerke, die irgendwann später mal in Wasserstoffkraftwerke umgewandelt werden sollen; in Erdgaspipelines, die später mal Wasserstoff transportieren sollen; in blauen Wasserstoff, der aus Erdgas reformiert wird und später mal grün werden soll.

So will EnBW in Heilbronn ein neues GUD-Erdgaskraftwerk (Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk oder Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk) bauen, das irgendwann mit grünem (?) Wasserstoff betrieben werden soll.

Bis in die 2030er Jahre soll es zunächst aber noch mit folgender Begründung mit Erdgas betrieben werden: Die angepeilte Stilllegung von Kohlekraftwerken diene auch dem Klimaschutz, da Erdgas angeblich weniger CO2 emittiert. Erdgas ist aber bis zu 30% klimaschädlicher als Kohle – wenn man die Vorkettenemissionen aller Treibhausgase –insbesondere Methan – mitrechnet.

Auch die neuen LNG-Terminals in Wilhelmshaven oder Brunsbüttel sind in hohem Maße klimaschädlich. Sie werden zunächst über viele Jahre mit flüssigem Erdgas befüllt und sollen irgendwann einmal grünen Wasserstoff liefern, nehmen aber das besonders klimagasintensive Frackinggas auf.

Auch blauer Wasserstoff ist höchst klimaschädlich

Auch der Energieversorgungskonzern RWE geht als einer der größten Klimazerstörer in der EU unbeirrt den Weg der Klimazerstörung weiter. Mit dem norwegischen Konzern Equinor will RWE den höchst klimaschädlichen blauen Wasserstoff vermarkten. Dabei hat RWE doch mit dem Fortfahren der Braunkohlekraftwerke und dem Tagebau nicht nur in Lützerath schon genug Schaden in der Atmosphäre angerichtet und richtet ihn immer noch weiter an.

Equinor plant in Norwegen Investitionen für die Produktion von Wasserstoff für Europa. Die Kapazität soll bis 2030 zunächst 2 Gigawatt (GW) blauen Wasserstoff (aus Erdgas) und bis 2038 bis zu 10 GW umfassen. Der Wasserstoff soll in die neu zu bauende Wasserstoffpipeline von Norwegen nach Deutschland eingespeist werden. Über diese Pipeline würde Equinor zunächst blauen Wasserstoff transportieren, RWE würde ihn abnehmen und in wasserstofffähigen Gaskraftwerken zur Stromproduktion nutzen.

Blauer Wasserstoff wird durch Dampfreduktion von Erdgas hergestellt. Dabei wird das Erdgas in Wasserstoff und CO2 aufgespalten. Das bei der Produktion von blauem Wasserstoff entstehende CO2 soll mit Hilfe der Technologie zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CCS) in norwegischen Erdgas- und Erdölfeldern unterirdisch gelagert werden.

Dabei wird meist verschwiegen, dass das CO2 in unterirdische Erdgasfelder verpresst wird, um die letzten Reste von Erdgas aus den Feldern zu treiben. Die daraus entstehenden hohen Methanemissionen können aber eben nicht durch CCS gespeichert werden. Auch werden beim Abscheiden und Verpressen des CO2 niemals alle CO2-Mengen erfasst. Blauer Wasserstoff ist also alles andere als treibhausgasneutral, sondern höchst klimaschädlich und stellt somit keinerlei Brückentechnologie dar.

 Ölscheich wird Präsident der nächsten Weltklimakonferenz

In Dubai soll Ende 2023 die nächste UN-Weltklimakonferenz stattfinden.

Schon auf der letzten UN-Konferenz im ägyptischen Sharm El-Scheich haben die Ölkonzerne mit großer Lobbymacht massiv und erfolgreich gegen einen Beschluss zur Beendigung der Nutzung von Erdöl, Erdgas und Kohle opponiert. Damit wurde die wichtigste Klimaschutzmaßnahme verhindert und die letzte UN-Konferenz hat versagt.

Für die kommenden UN-Klimakonferenz in Dubai wurde nun von den ausrichtenden Vereinigten Arabischen Emiraten (VAR) der Ölscheich Sultan Al Jaber als Verhandlungsleiter bestimmt. Al Jaber ist gleichzeitig Chef von ADNOC, einem der größten Ölkonzerne der Welt und Industrieminister im Ölstaat VAR.

Damit ist klar: Auch die nächste UN-Klimakonferenz wird nur einen Beitrag zur Erhöhung der Treibhausgaskonzentrationen weit über 420 ppm hinaus liefern und damit die Aufheizung der Erde weiter beschleunigen.

Klimaschutz kommt nur mit dem umfassenden Einsatz der Zivilgesellschaft

Nationalstaaten und Zivilgesellschaft müssen daher den Klimaschutz selbst in die Hand nehmen. In den USA ist dies auf einem guten Wege. Unter dem Einfluss des Inflation Reduction Act von Präsident Biden finden sich nun zunehmend Kommunen, die selbst den Weg hin zu 100% Erneuerbaren Energien organisieren. Viele hunderte Kommunen haben in den USA das Ziel für 100% Erneuerbare Energien beschlossen. Nun schließen sie sich zusammen und erarbeiten dafür gemeinsam wirksame Strategien.

Auch in Deutschland und anderen Ländern wird die Klimabewegung von unten permanent stärker: Immer mehr Kommunen begegnen dem ausgerufenen Klimanotstand; die bürgerlichen Zusammenschlüsse für Energiegemeinschaft mit Erneuerbaren Energien nehmen wieder deutlich zu und privates Engagement für die Umstellung auf einen emissionsfreien Lebensstil wächst deutlich. Dies passiert vor allem bei der jüngeren Generation.

Die einzige Chance um das Versagen der Weltregierungen und der Energiekonzerne auszugleichen: Organisieren auch Sie in ihrem persönlichen Umfeld gemeinschaftlichen Klimaschutz. Zeigen Sie den fossilen und atomaren Energiekonzernen die rote Karte und beenden Sie schnell ihren Einkauf von Erdgas, Erdöl, Kohle- und Atomstrom, von Plastik aus Erdöl und Lebensmittel aus intensiver klimaschädlicher Landwirtschaft, zugunsten der Biolandwirtschaft – spätestens in den kommenden Jahren. Das Schöne für alle die mitmachen: Drastische Senkung der persönlichen Energierechnung und CO2 Emissionen sowie gesünderer Lebensstil durch Ernährung mit Biolebensmitteln.

Schaffen wir gemeinsam von unten den Klimaschutz, damit eine Heißzeit der Erde noch verhindert werden kann, die ansonsten unser aller Lebensgrundlagen zerstören wird!

Quelle: Read More

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