Neuartige Speicher ohne Materialprobleme erobern die Weltmärkte – Hans-Josef Fell

Neuartige Speicher ohne Materialprobleme erobern die Weltmärkte Atomkraftbefürworter und Vertreter der Verbrennungsmotoren argumentieren häufig, dass Speicher zum Ausgleich der Schwankungen von Solar- und Windstrom nicht ausreichend genug gebaut werden könnten. Sie behaupten außerdem, dass Batteriespeicher viele seltene und problematische Materialien benötigen würden. Die dadurch entstandenen Importabhängigkeiten würden den schnellen Umbau hin zu 100% Erneuerbaren Energien mitsamt E-Mobilität verhindern. In ihren vermeintlich wissenschaftlichen Untersuchungen rechnen sie den Materialienbedarf hoch, der in den aktuell gängigsten Batterien und Speichern verwendet wird. Aufgrund dessen kommen sie dann häufig zum Ergebnis, dass die Energiewende nicht stattfinden könne. Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen Lithium, Kobalt, Nickel…

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Neuartige Speicher ohne Materialprobleme erobern die Weltmärkte – Hans-Josef Fell – Botschafter für 100% Erneuerbare Energien

Neuartige Speicher ohne Materialprobleme erobern die Weltmärkte

Atomkraftbefürworter und Vertreter der Verbrennungsmotoren argumentieren häufig, dass Speicher zum Ausgleich der Schwankungen von Solar- und Windstrom nicht ausreichend genug gebaut werden könnten. Sie behaupten außerdem, dass Batteriespeicher viele seltene und problematische Materialien benötigen würden. Die dadurch entstandenen Importabhängigkeiten würden den schnellen Umbau hin zu 100% Erneuerbaren Energien mitsamt E-Mobilität verhindern.

In ihren vermeintlich wissenschaftlichen Untersuchungen rechnen sie den Materialienbedarf hoch, der in den aktuell gängigsten Batterien und Speichern verwendet wird. Aufgrund dessen kommen sie dann häufig zum Ergebnis, dass die Energiewende nicht stattfinden könne.

Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen Lithium, Kobalt, Nickel sowie seltene Erden.

Zum Einen sollen solche „Studien“ belegen, dass es zu wenig dieser Materialien gibt und dass diese daher nur mit Öko- und Sozialdumping gewinnbar wären. Diese Behauptungen sind jedoch ein durchschaubares Manöver der fossilen und atomaren Wirtschaftslobby um Atom-, Kohle oder Erdgaskraftwerken sowie Erdölautos noch eine Legitimation zu geben.

Dass diese Thesen bezüglich der E-Autos falsch sind hatte ich in einem früheren Newsletter schon mal beleuchtet.

Zum Anderen ignorieren die „Studien“ oft ganz bewusst, dass es eine Vielzahl von Innovationen gibt, die gänzlich andere Techniken und Materialen beinhalten als die heutigen Lithium Ionen Batterien. Diese Alternativen sind aber steil am wachsen und werden schnelle Ergänzungen zu den im Markt befindlichen Batterien sein, wodurch die beschriebenen Probleme in den kommenden Jahren hinfällig werden.

Die folgenden drei Beispiele sollen dies dokumentieren:

1. Natrium Ion Batterie von CATL

Der weltweit größte Batteriehersteller, das chinesische Unternehmen CATL, welches u.a. auch für Tesla der wichtigste Batterielieferant ist, hat nun angekündigt noch in 2023 mit der Massen-Produktion von Natrium Ion Batterien für den E-Mobilsektor zu beginnen.

Auch der neben Tesla E-Mobil Weltmarktführer, die Chinesische Firma BYD, wird in diesem Jahr mit der Produktion beginnen und die Firma HiNa hat bereits im letzten Herbst die Produktion von Natrium Schwefel Batterien in einer Fabrik aufgenommen.

Natrium ist mit 2,3 % in der Erdkruste enthalten. Es ist über 1000 Mal häufiger vorhanden als Lithium. Mit Natrium wird es also ganz sicher keine Verfügbarkeits- und auch keine Lieferantenabhängigkeitsprobleme geben. Zudem benötigt die Natrium Ion Batterie weder Kobalt noch Nickel.

Die neuen Batterien von CATL haben für E-Autos sogar beste Eigenschaften, wie eine besonders gute Leistungslieferung bei tiefen Außentemperaturen oder Schnellladefähigkeit.

Mit Sicherheit werden Li-Ion Batterien nicht völlig vom Markt verdrängt werden, aber die Debatten über angeblich umweltunfreundliche E-Autos werden mit der Natrium Ion Batterie schnell verschwinden.

2. Der neuartige stationäre Energiespeicher von CMBlu und die US-Herausforderungen

Für die Speicherung von großen Mengen Solar- oder Windstrom hat die im unterfränkischen Alzenau ansässige Firma CMBu einen neuartigen Speicher mit biologischen Materialien entwickelt.

Die Organic-Solid- Flow Megabatterie von CMBlu ist ebenfalls gänzlich frei von Lithium, Kobalt, Nickel oder anderen seltenen Materialien und beinhaltet im Wesentlichen nur biologisches Kohlenstoffmaterial, wofür es keine Verfügbarkeitsgrenzen gibt. Zudem ist die Batterie nach langer Lebensdauer recyclingfähig. Zusammengeschaltet aus einzelnen Modulen speichert sie 300 Megawattstunden und mehr – eine Batteriegröße, die Energieversorger aufhorchen lässt.

Erste Speicher sind in Deutschland und Österreich bereits bestellt. Neben dem schnellen Ausbau der Produktionskapazitäten in Alzenau expandiert CMBu mit einem Produktionsstandort sogar schon in die USA. Dort ist die Nachfrage der Energieversorger nach Großspeichern auf Grund des von Präsident Biden durchgesetzten „Inflation Reduction Act“ (IRA) sprunghaft angestiegen.

Mühselig versuchen die EU und Deutschland diese aus Klimaschutzgründen erfreuliche Herausforderung der USA mit einem ähnlichen Programm aufzufangen, wie die EU Kommissionspräsidentin von der Leyen in Davos ankündigte.

Das kommt zwar sehr spät, ist aber wesentlich besser also die erste Panikreaktion der Europäischen Wirtschaftsminister, die als Antwort auf den IRA gar mit Strafzöllen auf die dringend benötigten Klimaschutztechnologien gedroht hatten.

Das notwendige industriepolitische Aufwachen der EU zeigt nicht nur die Investition von CMBlu in den USA, sondern es expandieren auch viele andere europäische Unternehmen aus dem Bereich der Energiewende bereits in den USA. Nun rächt sich, dass die EU z.B. in der Taxonomie sogar Atom- und Erdgas als „grüne Energie“ bezeichnet hatte, statt sich auf eine Energieversorgung mit 100% Erneuerbaren Energien zu konzentrieren.

3. Stülpmembranspeicher in Haßfurt

Ganz neue Speicherwege lotet das Stadtwerk Haßfurt aus. Ein relativ kleines Stadtwerk in Unterfranken, das schon für viel innovative Furore sorgte. So gibt es dort schon seit Jahren einen grünen Wasserstoffspeicher, der Wind- und Solarstromüberschuss aus den eigenen Erzeugungsanlagen zwischenspeichert.

Jetzt hat das Stadtwerk eine Kooperation mit der TH Nürnberg geschlossen. Dort wurde ein Speicher entwickelt, mit dem sich ganz Haßfurt – einschließlich Stadtteile und ansässiger Industrie – mit Erneuerbarer Energie versorgen ließen. Dieser Tage haben Studierende das Projekt im Rahmen einer Energiekonferenz im Haßfurter Stadtwerk vorgestellt.

Der Speicher funktioniere „wie ein Korken in einem Wasserglas“, erklärt Stadtwerkleiter Zösch. In einem 400 Meter tiefen und mit Zement ausgekleideten Loch in der Erde mit einem Durchmesser von etwa 130 Metern schwimmt ein beinahe genauso großer „Kolben“. Dieser besteht hauptsächlich aus dem ausgehobenen Material und ist ebenfalls mit Zement ummantelt. Der Kolben ist mit einer Stülpmembran ringsum lückenlos mit der Außenwand des Lochs verbunden, sodass sich die beiden Wasserreservoirs oben und unten nicht vermischen und die darin herrschenden unterschiedlichen Drücke bestehen bleiben.

So berichtet die Main Post über die Funktionsweise.

Weltweit gibt es noch nirgends solch einen Prototyp, doch Haßfurt ist berühmt geworden mit solch innovativen Energieumsetzungen. Vielleicht werden die Stülpmembranspeicher eines Tages massenhaft gebaut, da sie lange Lebensdauer und niedrige Betriebskosten versprechen. Bei einer Vollversorgung einer ganzen Stadt mit Strom und Wärme rund um die Uhr würde niemand mehr nach Atomkraft oder fossiler Energie rufen.

Noch eines zeigen die Beispiele Haßfurt und Alzenau: Auch deutsche Erfindungen sind vielfältig und sehr erfolgversprechend. Genau dafür braucht es eine starke öffentliche Unterstützung zur Markeinführung von Speichern und anderen innovativen Technologien, so wie wir das auch 2000 im Bundestag mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geschafft haben. Wenn diese endlich umfassend für viele erfolgversprechende Innovationen gewährt wird, müssen wir nicht mehr nach China oder USA schauen, sondern können ganz ohne künftige Abhängigkeiten 100% Erneuerbare Energien bis 2030 selbst verwirklichen.

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Die Umstellung der weltweiten Energieversorgung auf 100 % Erneuerbare Energien sollte zentrale friedenspolitische Maßnahme sein – Hans-Josef Fell

Die Umstellung der weltweiten Energieversorgung auf 100 % Erneuerbare Energien sollte zentrale friedenspolitische Maßnahme sein Die UN hat anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens eine „New Agenda for Peace“ initiiert, um strategische Risiken zu reduzieren, mit präventiven Investitionen Krieg zu verhindern und Frieden zu stabilisieren. Während des Konsultationsprozesses für die Zivilgesellschaft habe ich als Präsident der Energy Watch Group und Botschafter der 100 % Global Renewable Energy  Strategy Group folgenden Kommentar eingereicht: Der Global Peace Index zeigt seit Jahrzehnten, dass sich Kriegsgebiete weltweit mit den Orten überschneiden, an denen die Energierohstoffe Uran, Kohle, Erdöl und Erdgas gefunden, gefördert oder transportiert werden. Energieressourcen…

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Die Umstellung der weltweiten Energieversorgung auf 100 % Erneuerbare Energien sollte zentrale friedenspolitische Maßnahme sein – Hans-Josef Fell – Botschafter für 100% Erneuerbare Energien

Die UN hat anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens eine „New Agenda for Peace“ initiiert, um strategische Risiken zu reduzieren, mit präventiven Investitionen Krieg zu verhindern und Frieden zu stabilisieren. Während des Konsultationsprozesses für die Zivilgesellschaft habe ich als Präsident der Energy Watch Group und Botschafter der 100 % Global Renewable Energy  Strategy Group folgenden Kommentar eingereicht:

Der Global Peace Index zeigt seit Jahrzehnten, dass sich Kriegsgebiete weltweit mit den Orten überschneiden, an denen die Energierohstoffe Uran, Kohle, Erdöl und Erdgas gefunden, gefördert oder transportiert werden. Energieressourcen waren schon immer ein wichtiger Auslöser, Katalysator und unterstützender Faktor in internationalen Kriegen und Bürgerkriegen. Prominentes Beispiel ist das massive militärische Engagement der USA in der Golfregion, etwa der Irak-Krieg unter der Bush-Regierung im Jahr 2002, der sich auf amerikanische Energieinteressen zurückführen lässt.

Russland hat die Abhängigkeit anderer Länder von seinen Energieressourcen als strategische „Waffe“ eingesetzt. Nach dem Vorbild des Jom-Kippur-Krieges von 1973 – in dem die OPEC der Welt den Ölhahn zudrehte, um die Vernichtung Israels zu fördern – hat Putin die Abhängigkeit Europas von Erdgas, Erdöl, Kohle und Atomenergie genutzt, um den Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren und gleichzeitig europäische Demokratien zu destabilisieren.

Fossile und atomare Rohstoffe finanzieren Unrechtsregime

Viele Unrechtsregime finanzieren ihre Kriegs- und Terroraktivitäten mit den Einnahmen aus fossilen und atomaren Rohstoffen und deren Technologien: Russland, Iran, Irak, Syrien, Venezuela, Saudi-Arabien und andere Golfstaaten, insbesondere Katar. Auch Bürgerkriege werden um den Zugang zu fossilen und atomaren Lagerstätten geführt und mit den Einnahmen aus Rohstoffquellen finanziert, etwa im Sudan, in Nigeria oder in Kolumbien.

Weltweit wird der Lebensraum indigener Gruppen durch die Förderung von Uran, Kohle, Öl und Gas und die Errichtung fossiler Infrastrukturen wie Pipelines zerstört: bei den Aborigines in Australien, den Ureinwohnern Nordamerikas und Kolumbiens, indigenen Völkern in Nordafrika oder den Sorben in Deutschland. Auch bei Infrastrukturprojekten für fossile Brennstoffe in Kanada und den USA kam es zu gewaltsamen Übergriffen auf die Territorien indigener Völker. Diese Konflikte tragen nicht nur zu Gewalt bei, sondern auch zum Verlust intakter Bioregionen, was die Todesspirale aus Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Verknappung der natürlichen Ressourcen als Ursache für gewaltsame Konflikte weiter antreibt.

Es gibt keine friedliche Atomkraft ohne Atomwaffenaufrüstung

Nicht nur hohe Einnahmen aus fossilen Energien erlauben es Staaten wie Russland, in die Aufrüstung großer Waffenarsenale zu investieren. Insbesondere die sogenannte „friedliche Atomenergie“ ist ein Treiber der atomaren Bedrohung. Bereits 1952 hat US-Präsidenten Dwight Eisenhower das Programm „Atoms for Peace“ als Tarnkappe für die Entwicklung von Atomwaffen eingeführt. Über Jahrzehnte haben zahlreiche Staaten nur über die energetische Nutzung von Atomkraft ihren Atomwaffenstatus aufbauen können: die USA, China, Indien, Russland, Frankreich, Großbritannien, Pakistan und Nordkorea.

Dies gilt auch für die Forschung an der Kernfusion mit dem angeblichen „Durchbruch“ in der Laserfusionsforschung. Auch diese hat ihre Wurzeln in der militärischen Atomwaffenentwicklung. Mit Laserfusion wird angestrebt, Wasserstoffbomben ohne die Zündung mit einer Atombombe entwickeln zu können.

Eine der wichtigsten Maßnahmen, um dem UN-Ziel einer atomwaffenfreien Welt näher zu kommen, muss also die Beendigung der zivilen Nutzung der Atomenergie sein. So würde die wichtigste Quelle für atomares Waffenmaterial ausgetrocknet.

Es gibt eine systemische Lösung sowohl für die kriegstreibende Nutzung von Uran als auch für die fossilen Rohstoffe Erdgas, Erdöl und Kohle. Eine Lösung, die die Ursache für geopolitische Konflikte um fossile und nukleare Rohstoffe gänzlich beseitigt:

100 % Erneuerbare Energien.

Die Erneuerbaren Energien mit dem Schwerpunkt Solar- und Windenergie sind friedenspolitisch die wichtigste Umstellung der Weltgemeinschaft auf dem Weg zum Frieden. Es ist per se undenkbar, um Sonne und Windenergie Kriege zu führen. Diese Energieressourcen sind die Befreiung von den nuklear und fossil angetriebenen Formen des Krieges, solange man Folgendes bedenkt:

Aus Gründen der Energiesicherheit muss ein vielfältiger Mix aus Erneuerbaren Energien wie Geothermie, Wasserkraft, Meeresenergie und Bioenergie die meteorologischen Schwankungen der Solar- und Windenergie ausgleichen. Dezentrale, breit verfügbare Energiequellen wie Geothermie und Meeresenergie können wie Solar- und Windenergie als friedensstiftend bewertet werden.

Insbesondere bei der Wasserkraft müssen jedoch friedenspolitische Aspekte beachtet werden: Große Staudämme an Oberläufen von Flüssen dürfen Anrainerstaaten am Unterlauf nicht das Wasser für wegnehmen (Euphrat und Tigris Türkei, Syrien, Irak). Auch bei der Bioenergie darf es keine Kämpfe um die notwendigen landwirtschaftlichen Flächen geben. Hier müssen friedenspolitische Regularien gesetzt werden.

Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft

Die technologische Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Verbindung mit den notwendigen Speichertechnologien hat in den letzten Jahrzehnten eine rasante Entwicklung genommen. Inzwischen hat Costa Rica eine Vollversorgung mit 100 % Erneuerbaren Energien im Stromsektor bereits verwirklicht. Andere Länder stehen im Stromsektor nah davor. Auch ganze Dörfer und Städte zeigen auf, dass eine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien in allen Energiesektoren möglich ist.

Die Erneuerbaren sind inzwischen die billigste Art der Energieerzeugung geworden und damit auch ökonomisch wesentlich sinnvoller als die weitere Nutzung fossiler und atomarer Energien. Historische Technikrevolutionen wie etwa die Umstellung im Verkehrssektor von Pferdekutschen auf Autos oder die Durchdringung der Welt mit Mobilfunk oder Personal Computern zeigen: Durch exponentielles Wachstum durchdringen neue Technologien innerhalb einer Dekade globale Märkte und krempeln sie vollständig um.

Die Energierevolution ist Friedenssicherung

Die Umstellung auf 100 % Erneuerbare Energien ist nichts anders als eine solche Technikrevolution, die, wenn sie nicht von den fossilen und atomaren Energieinteresse wie in den letzten 30 Jahren behindert wird, in ähnlicher Geschwindigkeit wie andere Technologien vollständig umgesetzt werden kann.  Die weltweit führenden Forscher:innen haben längst aufgezeigt, dass es technologisch und wirtschaftlich möglich ist, global bis 2035 in allen Energiesektoren auf 100 % Erneuerbare Energien umzustellen.

Die einzig notwendige Bedingung dafür ist der klare politische Wille aller beteiligten internationalen und nationalen Entscheidungsträger:innen, der regionalen, kommunalen Regierungen und Bürgermeister:innen.

Die friedenspolitisch wichtigste Maßnahme – die Umstellung auf 100 % Erneuerbare Energien – ist machbar, ökonomisch vorteilhaft und kann in 10 Jahren eine jahrzehntelange Ära der Kriege um fossile und atomare Energien beenden.

Darum sollte die UN diese Maßnahme in den Mittelpunkt ihrer Friedensoffensive stellen.

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Warum auch Landwirte die Letzte Generation unterstützen sollten – Hans-Josef Fell – Botschafter für 100% Erneuerbare Energien

Warum auch Landwirte die Letzte Generation unterstützen sollten

Letzte Woche veröffentlichte die Agrarzeitung einen Gastbeitrag von mir. Da vor allem Landwirte durch Missernten besonders von der Klimaveränderung betroffen sind, ermutigte ich sie, den Klimaprotest der letzten Generation aktiv mit Traktorblockaden zu unterstützen. Außerdem haben sie bereits Erfahrung mit zivilem Ungehorsam durch Traktorstraßensperren oder Gülleattacken. Lesen Sie hier meinen Gastkommentar dazu:

Gewaltfreier Widerstand
von Redaktion agrarzeitung
Freitag, 06. Januar 2023

Warum auch Landwirte die Letzte Generation unterstützen sollten

Ein Gastkommentar von Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group und Ex-MdB der Grünen.

Die Dürren der letzten Jahre haben zu Ernteeinbußen geführt. In Mainfranken und anderswo ist ein Kampf ums Wasser entstanden. Starkregen haben Böden erodiert oder Ernten vernichtet. Hitzewellen machen auch dem Vieh schwer zu schaffen. Landwirte wissen, was Erdaufheizung bedeutet.

Dabei kann und muss die Landwirtschaft einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz liefern, indem mit entsprechenden landwirtschaftlichen Methoden die gesamten Emissionen von CO2, Lachgas und Methan beendet und durch Humusaufbau zudem große Kohlenstoffsenken geschaffen werden. Doch dafür braucht die Landwirtschaft politische Unterstützung und keine weitere Erhöhung finanzieller und bürokratischer Belastungen.

Die Letzte Generation – junge, bestens gebildete Menschen – sind verzweifelt, dass wir Menschen immer schneller die Erde aufheizen. Sie greifen zum Instrument des gewaltfreien zivilen Ungehorsams, weil alle bisherigen Proteste keinen Klimaschutz geschaffen haben.

Nun brechen insbesondere konservative Politiker und die Springermedien – die das jahrzehntelange Versagen im Klimaschutz mit zu verantworten haben – mit wüsten Beschimpfungen und vollkommen überzogenen Strafandrohungen auf sie herein. Landwirte kennen dies schon länger. Straßenblockaden mit Traktoren oder Gülleattacken sind ein Mittel des gewaltfreien Widerstandes.

Wenn die Gesellschaft in einem Notstand ist – und die Erdüberhitzung ist ein solcher Notstand –, dann kann ziviler Ungehorsam sogar straffrei sein. So sagt Richter Michael Hassemer vom Verfassungsgerichtshof in Rheinland-Pfalz: „Die Konsequenzen, die der Menschheit durch das Unterlassen von Klimaschutzmaßnahmen entstehen, sind jedenfalls so gravierend, dass Rechtsbeeinträchtigungen durch Protest bis zu einem gewissen Maß durch Notstand gerechtfertigt und darum hinzunehmen sind.“ Auch das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, dass die Lebensgrundlagen und Freiheiten der kommenden Generation durch die heutige Politik nicht geschützt werden.

Die Letzte Generation bekommt immer mehr gesellschaftliche Unterstützung, zum Beispiel durch fast 2.000 Kunstschaffende. Landwirte wären gut beraten, mit ihren Traktoren die Straßenblockaden der Letzten Generation gewaltfrei zu unterstützen. Denn ihre Existenzen und die Ernährung der Menschen stehen auf dem Spiel. Dann könnte es einen gesellschaftlichen Ruck geben und eine echte politische Unterstützung – auch für eine klimaschützende Landwirtschaft – organisiert werden.

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