Werden Sie Mitglied!

Unser Geschäftsführer Stephan Rothe ist seit November 2024 neben RA Moritz Müller Vorstand des LEE-Sachsen. Gemeinsam wollen wir Sie von der Arbeit und der Mitgliedschaft im LEE-Sachen (oder einem ihrer Landesverbände) begeistern.

Als sächsische Branchenvereinigung tritt der Landesverband Erneuerbare Energie Sachsen e.V. (LEE Sachsen) für die Belange der Erneuerbaren Energien in Sachsen ein. Ziel ist es, den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Sachsen voranzubringen und so zum Klimaschutz und zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlage künftiger Generationen beizutragen, indem eine Vollversorgung des Freistaates Sachsen mit Erneuerbaren Energien erreicht wird. Dabei versteht sich der LEE Sachsen mittels der Verbindung zum Bundesverband Erneuerbare Energien e. V. auch als Bindeglied zwischen der Bundes- und Landespolitik

Unser Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) soll eine entscheidende Rolle bei der Förderung und Entwicklung erneuerbarer Energien auf Landesebene spielen. Unsere aktuellen und zukünftigen Vereinsmitglieder füllen unseren Verein mit Leben und gestalten diesen mit.

– Aktiver Mitgestaltung der Energiepolitik auf Landesebene
– Vertretung Ihrer Interessen in relevanten Gremien und Ausschüssen
– Einflussnahme auf gesetzliche Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien

Unser Verband bietet eine Plattform für:

– Vernetzung mit anderen Akteuren der Branche
– Regelmäßige Fachveranstaltungen und Weiterbildungsangebote
– Austausch von Best Practices und Innovationen

Als Mitglied erhalten Sie Zugang zu:

– Aktuellen Marktanalysen und Branchentrends
– Rechtlicher und technischer Beratung
– Unterstützung bei Genehmigungsverfahren und Projektentwicklung

Jeder LEE im gesamten Bundesgebiet trägt zur positiven Wahrnehmung erneuerbarer Energien bei durch:

– Professionelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
– Kampagnen zur Akzeptanzsteigerung in der Bevölkerung
– Repräsentation der Branche auf Messen und Konferenzen

Als Mitglied des LEE werden Sie Teil einer Bewegung, die sich für eine nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung einsetzt. Sie tragen aktiv dazu bei:

– Die Klimaschutzziele zu erreichen
– Regionale Wertschöpfung zu steigern
– Innovative Technologien voranzutreiben

Durch Ihre Mitgliedschaft stärken Sie nicht nur Ihr eigenes Unternehmen, sondern auch die gesamte Branche der erneuerbaren Energien in Ihrem Bundesland. Gemeinsam können wir die Energiewende gestalten und eine nachhaltige Zukunft sichern.

Laden Sie sich noch heute ihren Antrag herunter und werden Sie Mitleid im LEE-Sachsen. https://lee-sachsen.de/

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Grundlast „nicht notwendig“. Neue Studie räumt mit dem größten Mythos der Energiewende auf

Ist die Energiewende unmöglich ohne „Grundlast“-fähige Kraftwerke? Nein, zeigt jetzt eine neue Studie: Ein Energiesystem braucht keine Kraftwerke, die 24 Stunden am Tag laufen. Wichtig sei stattdessen etwas anderes.

Eine sichere Energieversorgung ist auch ohne Grundlastkraftwerke möglich . Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie der deutschen Wissenschaftsakademien im Projekt „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS). Mit Blick auf die förderpolitische Schwerpunktsetzung im Bereich von Grundlasttechnologien – zum Beispiel der Förderung der Fusionsforschung – ist das Ergebnis durchaus bemerkenswert. 

Die Experten von ESYS – einer gemeinsamen Initiative von acatech, Leopoldina und Akademienunion – haben die Frage der Notwendigkeit von Grundlastkraftwerken anhand von Modellierungen untersucht. Grundlasttechnologien wie Kernkraftwerke, Geothermie, Erdgas-Kraftwerke mit CO 2 -Abscheidung oder potenziell Kernfusionskraftwerke sind für eine klimafreundliche und zuverlässige Stromversorgung danach nicht notwendig.

Risiko bei Grundlast „tendenziell sogar höher“

Sicher gebraucht wird dagegen „eine Kombination aus Solar- und Windenergieanlagen mit Speichern , einem flexiblen Wasserstoffsystem, einer flexiblen Stromnutzung und Residuallastkraftwerken “, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Letztere seien Kraftwerke, die nur bei Bedarf zeitweise laufen, zum Beispiel mit Wasserstoff betriebene Gasturbinenkraftwerke. 

„Damit Grundlastkraftwerke zu einer substanziellen Kostensenkung führen, müssten ihre Kosten erheblich unter das heute prognostizierte Niveau fallen“, betont Karen Pittel, Leiterin des ifo-Instituts und stellvertretende Vorsitzende des ESYS-Direktoriums. „Tatsächlich schätzen wir Risiken für Kostensteigerungen und Verzögerungen bei Grundlasttechnologien tendenziell sogar höher ein als beim weiteren Ausbau der Solar- und Windenergie.“

„Es werden große Mengen Strom gebraucht“

Im Gespräch mit Table.Briefings hatte der Energiesystem-Experte Hans-Martin Henning , Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, einige Ergebnisse der Studie bereits im August vorweggenommen.

Mit Blick auf ein Akademienpapier zu Kernfusion hatte Henning damals die Frage, ob grundlastfähige Kraftwerke auch in ein zukünftig hochdynamisiertes und flexibilisiertes Energiesystem passen, mit „Ja“ beantwortet. „Es werden langfristig große Strommengen gebraucht, um Wasserstoff und Wasserstoff-Derivate herzustellen, zum Beispiel für die chemische Industrie, für den Luftverkehr, die Seeschifffahrt und auch für flexible Stromerzeugung im Zusammenspiel mit erneuerbaren Energien“, sagte Henning. 

Auch die neuerliche Studie kommt zu dem Schluss, dass Grundlastkraftwerke integriert werden könnten. Sie müssten dafür aber wettbewerbsfähig und wegen ihrer hohen Investitionskosten fast durchgehend in Betrieb sein , um sich zu rentieren. „In den nächsten 20 Jahren in großem Umfang realisierbar sind wahrscheinlich am ehesten die Gaskraftwerke “, schätzen die Experten. Gemeint sind dabei neuartige Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke für Erdgas mit anschließender Kohlendioxid-Abscheidung.

Von Tim Gabel

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Limbach-Oberfrohnas Entscheidungen gegen erneuerbare Energien: Steckt dahinter Kalkül?

Ein Solarpark wird verhindert. Kurz darauf veröffentlicht die Stadt einen Kriterienkatalog für ähnliche Vorhaben. Das soll es nun auch für Windkraftanlagen geben. Könnte das Limbach zukünftig schaden?

Limbach-Oberfrohna.

Ein Bündnis großer Unternehmen in Sachsen hatte die Landesregierung zuletzt aufgerufen, den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Unter ihnen Siemens und der Spülmittelhersteller Fit. Mehr nachhaltige Energien seien notwendig, damit Sachsen wettbewerbsfähig bleibt, heißt es in dem Appell. Dass die Verfügbarkeit von grüner Energie wirtschaftlich entscheidend sein kann, zeigt auch die VW-Krise. Dem VW-Werk in Zwickau droht die Schließung. Wie der „Spiegel“ berichtete, könnte es zu einem Zweikampf um den Erhalt mit dem Werk in Emden kommen. Für den Erhalt der Emdener Fabrik spricht laut dem Magazin auch, dass sie mit günstigem grünen Strom aus Windparks versorgt wird.

Sollten sächsische Kommunen also den Ausbau nachhaltiger Energien forcieren, um als Wirtschaftsstandorte attraktiv zu bleiben? Nicht zuletzt auch, um Einnahmen für die klammen Stadtkassen zu generieren? In Limbach-Oberfrohna scheint man einen gegenteiligen Kurs einschlagen zu wollen. Zumindest kann dieser Eindruck entstehen, wenn man sich einige Entscheidungen des Stadtrates anschaut.

In der jüngsten Sitzung des Gremiums forderten die Freien Wähler die Verwaltung auf, ein Konzept für den Bau von Windkraftanlagen vorzulegen. „Darin soll transparent gemacht werden, wie man mit Windenergie umgehen wird, welche Bauanträge die Stadt annimmt und welche nicht“, forderte Fraktionsvorsitzende Kati Vogel. Damit wolle sie verhindern, „dass nochmal so ein Durcheinander wie bei dem geplanten Solarpark in Rußdorf entsteht“, so Vogel.

Wie wird Limbach-Oberfrohna mit Windenergie umgehen? Dazu soll das Rathaus auf Forderung des Stadtrates ein Papier vorlegen.

Zweijährige Planungen laufen ins Leere

Im September hatte sich der neu gewählte Stadtrat entschieden, die Pläne für den Solarpark zu vereiteln. Die vorausgegangenen zweijährigen Planungen mit dem Investor wurden hinfällig. Dieser wollte auf einer Fläche von knapp drei Hektar bis zu vier Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Seit Mai 2022 leitete der Stadtrat alle notwendigen Schritte in die Wege. Noch im Januar 2024 fanden Planungsgespräche zwischen Investor, Bauamt und Bürgermeister Robert Volkmann statt. Alles umsonst. Den Solarpark in Rußdorf wird es nicht geben.

Oberbürgermeister Gerd Härtig sagt rückblickend, er sei von Beginn an nicht von dem Projekt begeistert gewesen. „Man kann nicht sagen, man braucht die Landwirtschaft und dann pflastert man für ein paar Kilowattstunden entsprechende Flächen zu“, so Härtig. In den ersten Beschlüssen des Stadtrates klang das anders. Darin heißt es, der Solarpark trage zum Ziel bei, „Flächen zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien zur Sicherung des Energiebedarf“ zu entwickeln. Jetzt allerdings beruft sich Härtig auf Einwände von Behörden und Planungsverbänden gegen das Vorhaben. Ein Großteil dieser ergab sich daraus, dass die Fläche als Landwirtschaftsfläche ausgewiesen ist. Ein Umweltbericht, den die Stadt Anfang des Jahres in Auftrag gegeben hatte, zeigt allerdings, dass die Einwände vom Investor hätten ausgeräumt werden können. Auch eine Änderung im Flächennutzungsplan hätte einen Großteil der Einwände aufgehoben.

Oberbürgermeister Gerd Härtig hielt laut eigener Aussage von Anfang an nichts von den jüngsten Solarpark-Plänen der Stadt.

Kriterienkatalog als bürokratisches Hindernis?

Dieser Änderung stimmte der Stadtrat im Mai 2024 allerdings nicht zu – der Anfang vom Ende des Solarparks. Stattdessen hat die Stadt im Juni einen Kriterienkatalog mit über 20 Punkten entwickelt, zu denen zukünftige Investoren für PV-Anlagen vor Planungsbeginn Stellung beziehen müssen. Der Katalog könnte auch als weiteres bürokratisches Hindernis für Investoren gelesen werden. Scheinbar mit Erfolg: Aktuell sind in der Stadt keine weiteren Solarparks in Planung, so die Stadtsprecherin. Die AfD-Fraktion gibt offen zu, dass die notwendige Flächenänderung „eine zweite Chance bot, das Projekt zu verhindern“, so Vorsitzender Uwe Müller. Auch jedes Windrad will die AfD ablehnen. Zustimmung gab es von FDP-Stadtrat Andreas Barth, der die Stadt zuletzt ermahnte, genauer auf Einnahmen und Ausgaben zu schauen. Der Solarpark hätte der Kommune laut Härtig jährlich 10.000 Euro eingebracht. „Diese halte ich für verzichtbar“, so der Oberbürgermeister. 2025 fehlen der Stadt neun Millionen Euro im Haushalt.

Von Julia Grunwald

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Europa steht schon vor dem Winter vor der nächsten Energiekrise

Die rasch zur Neige gehenden Gasreserven und die drohenden Lieferausfälle aus Moskau deuten darauf hin, dass Europa — das noch immer unter den extremen Schocks von vor zwei Jahren leidet — eine neue Energiekrise befürchten muss.

Die Eskalation der Lage in der Ukraine hat in diesem Jahr zu einem Anstieg der Gaspreise um rund 45% beigetragen. Obwohl die Preise noch weit unter den Rekordwerten von 2022 liegen, sind sie hoch genug, um die Krise bei den Lebenshaltungskosten der Haushalte zu verschärfen und den Wettbewerbsdruck auf die angeschlagenen Produzenten zu erhöhen.

Eigentlich sind Gasspeicher in der kalten Jahreszeit eine lebenswichtige Versorgungsquelle. Doch in diesem Jahr schrumpfen die Reserven rapide, weil die frostigen Temperaturen den Heizbedarf steigen ließen und die Windflaute einen höheren Verbrauch für die Stromerzeugung erforderte.

Mehr als zwei Jahre nachdem der russische Präsident Wladimir Putin die Energie zu seiner Waffe gemacht hat, kämpft Europa um die Sicherheit seines Energiesystems. Der angespannte Markt spiegelt die Herausforderung wider, sich vollständig von russischen fossilen Brennstoffen zu lösen. Doch die Lage wird sich noch verschärfen: Gaslieferungen, die 2024 zur Auffüllung der Reserven beitragen, werden im nächsten Jahr wahrscheinlich nicht zur Verfügung stehen — was den Preisdruck weiter erhöht.

“Wir haben immer noch Probleme mit der Gasversorgung”, sagte RWE-Chef Markus Krebber am Freitag auf einer Konferenz. “Wenn wir wirklich unabhängig von russischem Gas sein wollen, brauchen wir mehr Importkapazitäten, und das werden wir wahrscheinlich auch in diesem Winter wieder erleben, weil sich die Gasspeicher wegen des kalten Winterbeginns ziemlich schnell leeren.“

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine eskaliert, und beide Seiten haben diese Woche Raketenangriffe gestartet, um sich vor der Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus einen Vorteil zu verschaffen. Inmitten der wachsenden Spannungen haben die USA die Gazprombank, das letzte große Finanzinstitut, das bisher von den Sanktionen ausgenommen war und Zahlungen für russisches Gas abwickelt, mit Sanktionen belegt.

Die Sanktionen zielen darauf ab, die Einnahmen des Kremls aus Energieexporten zu verringern. Gleichzeitig erhöhen sie jedoch auch das Risiko, dass die Erdgaslieferungen, die noch in einige wenige mitteleuropäische Länder fließen, gestoppt werden.

Obwohl Europa seine Abhängigkeit von Russland reduziert hat, würde der Verlust einer der letzten verbleibenden Routen für Pipeline-Gas den Druck auf den Gasmarkt erhöhen und die globalen Preise in die Höhe treiben, sagen die Analysten von Energy Aspects.

Europa hat sich bereits auf ein mögliches Ende der russischen Gaslieferungen durch die Ukraine eingestellt, seit das Land angekündigt hatte, nach dem Auslaufen des derzeitigen Transitabkommens ab 2025 kein russisches Pipelinegas mehr nach Europa durchzulassen. Die nun erfolgten Sanktionen könnten ein frühzeitiges Ende der Gaslieferungen bedeuten und mit Ungarn warnt bereits ein Land, dass seine Energiesicherheit gefährdet ist.

Der mögliche Verlust eines Teils der verbleibenden billigen russischen Lieferungen, Verzögerungen bei der zusätzlichen Versorgung mit Flüssigerdgas aus den USA und ein kalter Winter beeinflussen die Preise.

Zudem sind die Preise für den Sommer — in dem das Gas eigentlich billig genug sein sollte, um die Speicher wieder aufzufüllen — teurer als im darauffolgenden Winter. Das deutet darauf hin, dass die Energiekosten länger höher bleiben werden und je niedriger die Füllstände in diesem Winter werden, desto schwieriger wird es, die Reserven wieder aufzufüllen.

Auf dem Höhepunkt der Energiekrise im Jahr 2022 hat Deutschland Gas für die Speicherung auf dem Weltmarkt zu Rekordpreisen eingekauft. Um einen Teil der Mehrkosten auszugleichen, führte Berlin die Gasspeicherumlage ein, die von Händlern oder Versorgungsunternehmen für Transitlieferungen durch Deutschland gezahlt wird. Diese wurde heftig kritisiert, da sie die Kosten für den Bezug von Flüssigerdgas für Binnenländer wie Österreich, die Slowakei und die Tschechische Republik erhöht.

“Das Ganze ähnelt immer mehr einem Szenario aus dem Jahr 2022, in dem die EU Gas zu jedem Preis kaufte”, sagte Arne Lohmann Rasmussen, Chefanalyst bei Global Risk Management in Kopenhagen. “Nächstes Jahr könnte dies möglicherweise in einem Jahr mit starker Nachfrage aus Asien passieren.”

Fatih Birol, Executive Director der International Energy Agency, schlägt Alarm. Europa müsse für den späteren Winter über ausreichende Vorräte verfügen, falls der russische Gastransit durch die Ukraine am 1. Januar mit dem Auslaufen des Transitabkommens zwischen Moskau und Kiew eingestellt werde.

In Deutschland, wo viele Fabriken wegen der hohen Energiekosten die Produktion einstellen oder drosseln mussten, senden schnellere Entnahmen aus den Gasspeichern bedenkliche Signale, dass die Belastung für Europas größte Volkswirtschaft ein drittes Jahr in Folge anhalten könnte.

“Wieder einmal werden die energieintensiven Volkswirtschaften — allen voran Deutschland — am meisten leiden. Das schadet einer Wirtschaft, die bereits unter den Problemen in der Automobil-, Chemie- und Maschinenbaubranche zu kämpfen hat”, sagte Ole Hansen, Head of Commodity Strategy bei der Saxo Bank.

Deutschland stagniert seit der Energiekrise und ein Anstieg der Inflation könnte die Frustration der Wähler vor den vorgezogenen Neuwahlen im Februar verstärken.

Im Winter 2022 konnte Europa unter anderem dank einer milden Witterung Engpässe vermeiden. In diesem Jahr ist das Risiko einer Energierationierung gering. Höhere Preise im Vergleich zu Asien bedeuten, dass LNG-Lieferungen ankommen. Aber ein kalter Winter anderswo könnte zu mehr Wettbewerb um die Lieferungen führen und die Preise weiter in die Höhe treiben, was der Region wiederum Probleme bereiten würde.

“Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass Europas Glück mit mildem Wetter im bevorstehenden Winter zu Ende geht”, sagte Hansen von der Saxo Bank weiter. “Mit anderen Worten: Wir sind gezwungen, auf LNG-Importe zu setzen und dabei wettbewerbsfähig gegenüber Asien zu bleiben.”

Artikel von Anna Shiryaevskaya und Priscila Azevedo Rocha [nachzulesen auf: https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-11-26/europa-steht-schon-vor-dem-winter-vor-der-nachsten-energiekrise]

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Schon vor der Neuwahl auf dem Abstellgleis: Bayern patzt beim Windkraft-Ausbau

Während in Bayern im laufenden Jahr bis Oktober vier neue Windkraftanlagen errichtet wurden, sind im gleichen Zeitraum ebenso viele Anlagen zurückgebaut worden. Laut einer Auswertung des Branchenportals windbranche.de liegt der Nettozubau somit bei null Windrädern. Zwar wächst die installierte Leistung durch effizientere Anlagen um 16,8 Megawatt (MW), doch im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von fünf Anlagen und 22,8 MW ist dies ein Rückschritt.

Repowering als Chance für mehr Windstromleistung

Der stagnierende Zubau an Windrädern in Bayern bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Windstromproduktion auf der Stelle tritt. Durch das sogenannte Repowering, bei dem ältere Anlagen durch moderne, leistungsstärkere Windräder ersetzt werden, lässt sich die Stromerzeugung auch ohne eine Erhöhung der absoluten Anlagenzahl steigern. Die neuen Windräder verfügen oftmals über größere Rotordurchmesser und Nabenhöhen, wodurch sie effizienter Windenergie in Strom umwandeln können.

Allerdings reicht das Repowering allein nicht aus, um die ambitionierten Ausbauziele für die Windkraft zu erreichen. Um den Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix deutlich zu erhöhen und die Klimaschutzziele zu erreichen, ist ein Zubau an neuen Windenergieanlagen unerlässlich. Bayern hinkt hier im Bundesländervergleich stark hinterher.

Andere Bundesländer mit deutlich besserer Bilanz

Ein Blick auf andere Bundesländer zeigt, dass der Windkraftausbau auch in Zeiten von Flaute vorangetrieben werden kann. Das benachbarte Baden-Württemberg kommt trotz seiner kleineren Landesfläche auf einen Nettozubau von sieben Anlagen und einem Leistungsplus von über 43 MW. In Brandenburg liegt der Saldo bei 23 neuen Anlagen und einem Leistungsplus von 185,6 Megawatt. 

Auch in anderen Bundesländern geht es voran: Das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen verzeichnet mit 17 neuen Windrädern und einem Leistungszuwachs von mehr als 474 MW. Schleswig-Holstein kommt auf 32 zusätzliche Windräder mit einer Gesamtleistung von 355,9 Megawatt.

Selbst kleinere Länder wie Hessen (null Anlagen, aber 80,3 Megawatt durch Repowering) schneiden besser ab als Bayern. Nur die Stadtstaaten (null MW), das Saarland als kleinstes Flächenbundesland (9,7 MW) und Sachsen (9,8 MW) liegen beim Nettozubau hinter dem Freistaat.

Um den schleppenden Ausbau der Windkraft in Bayern zu beschleunigen, sind politische Weichenstellungen nötig. Die umstrittene 10H-Regelung, die den Mindestabstand von Windrädern zur Wohnbebauung regelt, ist dabei im Oktober 2022 sogar abgeschwächt worden: In Vorrang-Gebieten gilt dort jetzt ein Mindestabstand von 1.000 Metern zu Wohnsiedlungen, während ansonsten das Zehnfache der Höhe der Windkraftanlage als Mindestabstand einzuhalten ist. Die SPD-​Fraktion im Bayerischen Landtag fordert längst eine vollständige Abschaffung dieser Vorschrift. Nur so bekomme der Windkraftausbau neuen Schwung und könne dazu beitragen, dass Bayern beim Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht den Anschluss verliert.

Von Kai Gosejohan

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