Die Party ist vorbei …
Viele haben lange geglaubt, dass die Modulpreise noch weiter sinken, unter 8 cent, oder sogar auf 4 cent. Doch aktuellen Analysen nach, wird das nicht passieren. Ganz das Gegenteil. Der Markt in China ist vor allem unter Druck, die Verluste zu minimieren und die Darlehen zurückzuzahlen, die teilweise mit Staatsbürgschaften abgesichert wurden. Die ganze Branche ist ähnlich dem Immobiliensektor in China so stark aufgebläht worden, dass es jetzt nur noch darum geht die Schäden zu minimieren und die soziale Verantwortung für mehre tausend Arbeitsplätze zu sichern, denn manche Regionen leben nur von den Subunternehmern- oder Auftragsfertigern der großen Brands, die jetzt Kapazitäten zusammenstreichen und Zulieferer und auch Subunternehmen einfach abhaken, ohne Rücksicht und unter staatlicher Vorgabe. Es sind ja nicht nur im Modulgeschäft Milliarden verloren worden, Aktienkurse zeigen die Verluste der großen Marken deutlich. Auch jetzt noch benötigen große Brands immense Finanzspritzen um ihre Produktion fortsetzen zu können. Aus unserer Sicht wird es hier exemplarische Opfer geben.
Die Gesamte Wertschöpfung hat Milliarden-Verluste verursacht, die chinesische Strategie immer der billigste sein zu wollen, ohne Werthaltigkeit und ohne klare Positionen in den Märkten, bis hin zu chaotischen und sich selbst im Preiskampf befindliche Vertriebswegen. Das ist eben eine veraltete Strategie die nicht mehr aufgehen kann. Marken lassen es zu, das seriöse Händler und Distributoren durch „Couchtischhändler“ unter Preisdruck geraten, neben den deutschen oder europäischen Niederlassungen versuchen es Linda und Viktor aus China auch direkt und untergraben somit jede Preisgestaltung der eigenen Marke. Somit werden EPC oder Installateure plötzlich gläsern in ihren Angeboten weil Einkaufspreise in Preis-Suchmaschinen zu finden sind und die Endkunden Preise bekommen, die der Installateur selbst nicht bekommt, weil er die Modulmarke bei einem seriösen Händler einkauft. Diese Marken, die nur rein aus „Absatzzwang“ das alles zugelassen haben, werden perspektivisch die Verlierer sein, neue Marken warten, stehen bereit und kommen mit einer klaren Preis- und Marketingstrategie – um das eigene Brand zu schützen und die Installateure, damit diese wieder gute und professionelle Arbeit machen können. Auch nur diese Brands werden wir zukünftig unterstützen. Neben den Herstellern, haben natürlich in Europa auch für gestandene Großhändler Verluste durch die permanente Abwertung hinnehmen müssen – diese entscheiden sich für ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept auch nur noch für Marken und Produkte die ihre Preis- und Absatzpolitik im Griff haben. Jedes Brand, welches bei Ebay, Kleinanzeigen oder anderen Shops völlig willkürlich in der Preisgestaltung dargeboten wird, hat zukünftig mit weniger, oder gar keiner Akzeptanz bei seriösen Fach- oder Großhändlern und wird somit ausgelastet, ersetzt und die Händler erheben ein anderes, wesentlich lukrativeres Produkt in den Fokus.
Die Preiseffekte die den Modulpreis auch bestimmen, sind aktuell wichtiger denn je, denn China gibt klar vor, das kein Modul mehr unter Herstellungskosten exportiert werden darf und streichen hat auch die Förderung immer weiter. Ebenso ist der Druck aus Europa und den USA immens, auch die Lieferketten- und Exportvorgaben einzuhalten. Aber perspektivisch wird der Europäische Markt eine untergeordnete Rolle spielen – Hier haben einige Brands selber den Schaden angerichtet und die niedrige Preiserwartung hält Hersteller mehr und mehr ab.
- Vorlieferanten bei Silizium, Alu und anderen Vor-Produkten mussten auch Milliardenverluste hinnehmen, diese müssen minimiert werden
- Die Hersteller wollen ihr Geld zurück – minimale Preise wurden eine Zeit akzeptiert, jetzt wird wieder Gewinn vorgegeben und erwartet
- Solarmodule sind Teil eines Dominos, Einkaufspreises für alle Bauteile erhöhen sich so erhöht sich der Preis für das Modul, was auch nur noch zum realen Preise aus China exportiert werden darf
- Hersteller wollen zurück zu einem hochwertigen Produkt, kein billigen Wegwerfartikel, Gelder in Forschung müssen sich rentieren, für jeden in der Wertschöpfung
- China wird den Markt „verknappen“, sie werden genau das Gegenteil tun zu den letzten beiden Jahren, Sie werden die immense Nachfrage als eines der wenigen Länder überhaupt in der Lage sein zu bedienen. Erst überschwemmen Sie die Länder, untergraben wo möglich regionale Hersteller und dann übernehmen Sie die Marktanteile zu eigenen Preisen und erwirtschaften die Gewinne die Sie brauchen, weil jeder ihre Module braucht und es weniger regionalen Wettbewerb gibt.
Glauben Sie immer noch dass die Preise weiter sinken werden? Lukrative Projekte sind immer noch möglich, doch aus unserer Sicht ist Zögern ein unwirtschaftlicher Aspekt.